Nicht zögern: Leben retten!
16.09.2024, 12:43 Uhr
Woche der Wiederbelebung: Gesundheitsamt tourt anlässlich der Aktionswoche durch Frankfurt
Prüfen, rufen, drücken – innerhalb von wenigen Minuten kann man zur
Lebensretterin oder zum Lebensretter werden. Diese Botschaft trägt das
Gesundheitsamt Frankfurt während der bundesweiten Woche der Wiederbelebung von
Montag, 16., bis Sonntag, 22. September, in die Stadt hinein.
„Ein plötzlicher Herzkreislaufstillstand kann jeden treffen – auch im
Freundeskreis und in der Familie. Die Woche der Wiederbelebung ist eine
hervorragende Gelegenheit, die Menschen in der Stadt darüber aufzuklären, wie
wichtig das Thema Wiederbelebung ist und ihnen zu zeigen, was im Falle eines
Falles zu tun ist“, sagt Elke Voitl, Dezernentin für Soziales und Gesundheit.
„Zögern Sie nicht: Nutzen Sie die Möglichkeit einer Schulung und werden Sie zur
Lebensretterin oder zum Lebensretter!“
In Deutschland werden innerhalb eines Jahres rund 120.000 plötzliche
Herzkreislaufstillstände außerhalb von Kliniken gezählt, sie sind die
dritthäufigste Todesursache. „In 50 Prozent der Fälle könnten sinnvoll
Wiederbelebungsversuche unternommen werden. Mit unseren Aktionen zur Woche der
Wiederbelebung wollen wir den Menschen in der Stadt vermitteln: Man braucht
keine Angst zu haben, etwas falsch zu machen. Denn im Fall eines
Kreislaufstillstands kann man nur einen Fehler machen: Nichts machen“,
unterstreicht Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Gesundheitsamts Frankfurt.
„Diese Angst ist in der Bevölkerung weit verbreitet“, weiß Dr. Frank Naujoks,
Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und Leiter der Stabsstelle Krisenmanagement
des Gesundheitsamts. „Mit unseren Trainings wollen wir sie den Menschen
nehmen.“ Wenn eine Person ohne Anlass zusammenbricht, das Bewusstsein verliert,
sich keine Atmung mehr feststellen lässt, kann man von einem
Kreislaufstillstand ausgehen. Dann heißt es: Die 112 wählen, den Rettungsdienst
informieren und mit der Herzdruckmassage beginnen. „Mit diesen Notfallmaßnahmen
leistet man wertvolle Unterstützung für den Rettungsdienst. Man erhöht dessen
Chance, das Leben des oder der Betroffenen zu retten“, erklärt der Arzt.
In jeder Minute, die ohne Hilfeleistung verstreicht, sinkt die
Überlebenswahrscheinlichkeit mit Wiedererlangung des Bewusstseins um zehn
Prozent. Betroffene sind daher existenziell auf Notfallzeuginnen und -zeugen
angewiesen, die den Kreislaufstillstand erkennen und handeln. Dieses Handeln
kann, wenn man selbst nicht in der Lage ist mit der Herzdruckmassage zu
beginnen, auch bedeuten, eine weitere Person um Hilfe zu bitten. Zudem bekommt
man Unterstützung durch die Leitstelle: Der- oder diejenige, der/die den Notruf
entgegennimmt, bleibt so lange in der Leitung, bis der Rettungswagen eintrifft
und leitet die Wiederbelebungsmaßnahmen telefonisch an.
Prüfen, rufen, drücken – so kurz und prägnant lässt sich ein
Wiederbelebungsversuch zusammenfassen. Ebenso kurz und prägnant sind die
jeweils rund 15-minütigen Schulungen, die Naujoks und sein Experten-Team
während der Woche der Wiederbelebung vom 16. bis 22. September in Frankfurt
anbieten. Am Samstag, 21. September, machen sie von 10 bis 14 Uhr auf dem
Römerberg Station und laden alle Passantinnen und Passanten zum
Wiederbelebungstraining ein. In den Tagen zuvor schulen sie Beschäftige der
Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH (FES), die tagtäglich im Einsatz für
Stadtsauberkeit und Lebensqualität sind. Auch die Mitarbeitenden des Städel
Museums erhalten ein Training, interessierte Besucherinnen und Besucher können
ebenfalls daran teilnehmen.
Auch die Frankfurter Stadtverordneten und die Mitglieder des Magistrats
bekommen am Rande der Stadtverordnetenversammlung am Donnerstag, 19. September,
die Möglichkeit, die Wiederbelebungsmaßnahmen kennenzulernen und selbst aktiv
zu werden. „Je mehr Menschen sich an den Aktionstagen beteiligen, desto
besser“, sagt Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner. „Es sollte
selbstverständlich sein, dass wir anderen Menschen im Notfall helfen und es ist
wichtig, dass wir dazu auch in der Lage sind. Ich freue mich sehr, dass das
Gesundheitsamt am Rande unseres Plenums die Möglichkeit bietet, die basalen
Wiederbelebungsmaßnahmen kennenzulernen und dass es zwei Tage später alle, die
gerade auf dem Römerberg unterwegs sind, einlädt, das Training zu absolvieren.
Jede und jeder sollte mitmachen, haben Sie keine Scheu!“
„Wiederbelebung und Erste Hilfe sind wichtige Themen, die wir bei der FES sehr
ernst nehmen. In der Unternehmensgruppe ist derzeit rund ein Viertel der
Beschäftigten ausgebildet“, sagt Dirk Remmert, Geschäftsführer der FES, deren
rund 1900 Mitarbeitende die Abfälle der Frankfurterinnen und Frankfurter
entsorgen und verwerten sowie die Anlagen beispielsweise zur Sortierung von
Altpapier und Gewerbeabfällen, zur Behandlung von Bioabfällen, Aufbereitung von
Verbrennungsschlacke betreibt. „Je mehr Menschen in Erster Hilfe und
Wiederbelebung ausgebildet sind, desto höher ist das Sicherheitsgefühl in einer
Gemeinschaft. Die Verbreitung von solchem Training, wie wir es in Kooperation
mit dem Gesundheitsamt anbieten, trägt zu einer gesünderen, sicheren und
solidarischen Gesellschaft bei.“
Die bundesweite Aktionswoche von Behörden, Organisationen und Kliniken im
Zusammenschluss mit den Deutschen Fachgesellschaften der Anästhesie steht unter
der Schirmherrschaft von Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach.
Medienvertreterinnen und -vertreter sind an allen Aktionstagen und -orten der Woche
der Wiederbelebung willkommen. Eine Anmeldung zu den einzelnen Terminen
per E-Mail an presse.gesundheitsamt@stadt-frankfurt.deInternal Link ist erforderlich.
Die Termine im Überblick:
- Dienstag, 17. September, 10.30 bis 14 Uhr, Städel Museum, Schaumainkai 63
- Mittwoch, 18. September, 9.30 bis 13 Uhr, Kantine des FES-Müllheizkraftwerks, Heddernheimer Landstraße 157
- Donnerstag, 19. September, ab 15 Uhr, am Rande der Stadtverordnetenversammlung im Rathaus Römer, Römerberg
- Samstag, 21. September, 10 bis 14 Uhr, öffentliches Training für alle Passantinnen und Passanten auf dem Römerberg