Lebendig, laut und leuchtend
13.08.2024
Die Jüdischen Filmtage Frankfurt feiern vom 1. bis 15. September zum fünften Mal die Kraft jüdischer Kultur auf der Kinoleinwand
Welches Medium ist besser geeignet, jüdisches Leben in seiner ganzen
Vielfalt zum Leuchten zu bringen und direkt in die Herzen des Publikums zu
tragen, als der Film? Zum nunmehr fünften Mal präsentiert die Jüdische Gemeinde
Frankfurt in Zusammenarbeit mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt
herausragende jüdische Filmproduktionen aus aller Welt.
In enger Zusammenarbeit mit Kinos und Kulturinstitutionen in der ganzen Stadt
bietet das Programm einen faszinierenden Einblick in die Vielfalt und
Lebendigkeit jüdischer Erfahrungen und Kulturen. Die Besucherinnen und Besucher
erwartet ein farbenfrohes Kaleidoskop internationaler Produktionen aus
Argentinien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Israel, Polen, Rumänien,
Spanien, Tschechien, der UdSSR, Ungarn sowie den USA.
Humorvolle Auseinandersetzungen mit existenziellen Lebensrealitäten treffen auf
generationenübergreifende Familiengeschichten und gesellschaftskritische
Dramen. Das Programm umfasst Spielfilme, Dokumentationen und Kurzfilme,
darunter die Romcom „Elik & Jimmy“, die Dramedy „All about the
Levkoviches“, den jiddischen Stummfilm-Klassiker von 1925 „Jüdisches Glück“,
den gesellschaftskritischen Film „Running on Sand“ oder auch „Alegría“, ein
Film über Vielfalt, Toleranz und bemerkenswerte Frauen.
Freiluftkino-Abende, ein Theaterstück, eine Karaoke-Nacht und auch Angebote für
Kinder und Familien ergänzen das insgesamt 26 Veranstaltungen umfassende
Programm der diesjährigen Jüdischen Filmtage.
Jüdische Geschichte und Kultur Ostmitteleuropa im Blick
Zur Eröffnung wird am Sonntag, 1. September, im Kino des DFF - Deutsches
Filminstitut & Filmmuseum (DFF) die französische Produktion „A Good Jewish
Boy“ gezeigt – eine melancholische Komödie über jüdische Identität, das
Erwachsenwerden und den Abschied von Zuhause. Der Hauptdarsteller Michaël
Zindel wird an diesem Abend über Toleranz – die Botschaft des Films – sprechen.
Einen besonderen Blick richten die Jüdischen Filmtage in diesem Jahr auf die
jüdische Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas – am Donnerstag, 12. September,
ist der US-Dokumentarfilm „Vishniac“ zu sehen, der den Fotografen Roman
Vishniac porträtiert. Seine in den 1930er Jahren entstandenen Aufnahmen
jüdischen Lebens in Osteuropa wurden zu einem ikonischen visuellen Zeugnis
einer Welt, die wenige Jahre später in der Schoa ausgelöscht wurde.
Zum Abschluss der Jüdischen Filmtage können die Besucherinnen und Besucher
einen ganz besonderen Abend im Herzstück jüdischen Lebens, dem Ignatz
Bubis-Gemeindezentrum, erleben. „Die Zweiflers“ kommen „nach Hause“, und
Interessierte haben die einmalige Gelegenheit, auf Filmschaffende und
Schauspielerinnen der vielfältigsten jüdischen Serie Deutschlands zu treffen
und Insights aus erster Hand zu hören.
In Anwesenheit von David und Sarah Hadda sowie der Schauspielerinnen und
Schauspieler Aaron und Leo Altaras, Sunnyi Melles und Leonille Wittgenstein
können Köstlichkeiten der jüdischen Küche genossen werden. Durch den Abend
führt der Frankfurter Gastronom James Ardinast.
Kulturdezernentin Ina Hartwig sagt: „Der Film ist eine sehr zugängliche
Kunstform, sie bringt Menschen zusammen und ermöglicht das Gespräch. Gerade in
diesen Zeiten ist es der Stadt Frankfurt am Main daher ein besonders wichtiges
Anliegen, jüdisches Leben und Kultur zu fördern und in der Stadt sichtbar und
erfahrbar zu machen. Die Jüdischen Filmtage leisten niedrigschwellig einen
großen Beitrag zur Verständigung, gegen Antisemitismus und Ausgrenzung, für den
Zusammenhalt unserer demokratischen Stadt.“
Marc Grünbaum, Kulturdezernent der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, betont: „Die
Jüdischen Filmtage Frankfurt sind mittlerweile fester Bestandteil des
städtischen Kulturlebens, und darauf sind wir sehr stolz! Zum fünften Mal
richten wir nun die Jüdischen Filmtage zusammen mit der Stadt Frankfurt und
unseren Partner*innen im gesamten Stadtgebiet aus. Ich möchte mich für die Zusammenarbeit,
die wir gerade in diesen Zeiten als Zeichen der Solidarität und des
Zusammenhalts verstehen – ausdrücklich bedanken. Die diesjährigen Jüdischen
Filmtage eröffnen einen mitunter überraschenden Blick auf eine lebendige,
kraftvolle jüdische Kultur und Gegenwart.“
Daten und
Fakten
Die Jüdischen Filmtage Frankfurt finden vom 1. bis 15. September statt.
Spielorte sind die Astor Film Lounge MyZeil, das Filmforum Höchst, die
Harmonie, das Ignatz Bubis-Gemeindezentrum, das Instituto Cervantes, das Jüdische
Museum Frankfurt, das Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
und das Mal Seh’n Kino. Das gesamte Programm findet sich unter juedische-filmtage.comExternal Link.
Die Jüdischen Filmtage Frankfurt werden gefördert vom Kulturamt der Stadt
Frankfurt. Sponsoren sind die VGF, Fleming´s und Sonar´s. Medienpartner ist das
Journal Frankfurt.