Laut sein für die Rechte von Frauen
10.12.2024, 12:05 Uhr
Bei einer Kundgebung machen Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg, Frauendezernentin Zapf-Rodríguez und Stadtverordnetenvorsteherin Arslaner auf Gewalt und Unterdrückung gegen Frauen aufmerksam
„You’ve got a friend.“ Mit diesem Lied von Carol King setzte die Sängerin
Tülay Sanlav am Montagabend, 9. Dezember, vor der Alten Oper die entscheidende
Botschaft. Knapp 200 Menschen waren trotz schlechten Wetters der Einladung von
Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg und Frauendezernentin Tina
Zapf-Rodríguez gefolgt, um am Abend vor dem Tag der Menschenrechte an die
Rechte von Frauen zu erinnern, die in vielen Ländern missachtet werden.
„Menschenrechte und damit die Rechte von Frauen müssen unverhandelbar sein. Mit
großem Entsetzen müssen wir aber beobachten, wie Frauenrechte tagtäglich und
weltweit verletzt werden“, sagte Eskandari-Grünberg. „Das Recht auf ein
gewaltfreies Leben ist an so vielen Orten dieser Welt bedroht. Die Entrechtung
von Frauen zeigt sich systematisch. Frauenkörper werden entmenschlicht, zur
Zielscheibe von Gewalt und Unterdrückung gemacht. Wir stehen an der Seite all
jener Frauen, die mutig für Frauenrechte kämpfen.“
Stadträtin Zapf-Rodríguez ergänzte: „,Frauenrechte sind Menschenrechte‘ klingt
einfach, doch die Realität zeigt, wie weit wir davon entfernt sind. Weltweit
erfahren Frauen und Mädchen Gewalt, Unterdrückung und Entrechtung – nicht nur
in Kriegsgebieten, sondern auch in vermeintlich fortschrittlichen Demokratien.
Konservative Kräfte propagieren überholte Rollenbilder, die wir nicht
akzeptieren dürfen. Wir müssen uns entschieden gegen all die Kräfte stellen,
die Frauenrechte untergraben und die Zeit zurückdrehen wollen.
Frauenrechtsbewegungen weltweit kämpfen mutig gegen Unterdrückung. Sie
verdienen unsere Solidarität, Unterstützung und Aufmerksamkeit.“
Stadtverordnetenvorsteherin Hilime Arslaner forderte, sich noch stärker und
konsequenter gegen die sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe einzusetzen.
Vergewaltigung als Instrument soll die Frauen und die soziale
Gemeinschaft erniedrigen, in der sie leben. Die Frauen seien Mittel zum
Zweck. Dieses System liege aber auch in patriarchalen Strukturen, die Frauen
als Besitz von Männern sehen und die auch in Friedenszeiten bekämpft werden
müssten. „Der Körper einer Frau gehört ihr selbst und sonst niemandem.“
Mariam Hassan vom Vorstand des Vereins ZAN, die Frauenaktivistin Ghodsi Hejazi
und Anastasia Quensel vom Gemeinderat der Jüdischen Gemeinde gingen konkret auf
die Gewalt gegen Frauen in Afghanistan, Iran und durch den Hamas-Terror
ein.
Am Ende schalteten die Gäste ihre Handy-Lichter an uns sangen, intoniert von
Sanlav, John Lennons Lied „Imagine“.