Zur Eindämmung der Pandemie reduziert die VHS ihre Präsenzangebote deutlich bis vorerst 31. Januar
13.01.2021, 15:48 Uhr
Gesundheit hat Vorrang!“
BAMF-Kurse sowie Abschluss- und Prüfungskurse im schulischen und
beruflichen Bereich werden weiter angeboten.
„Auch in der Erwachsenenbildung stiehlt sich das Land aus der Verantwortung.
Die aktuell gültige Corona-Verordnung, die CoKoBeV, lässt – bis auf wenige
Ausnahmen im Bereich des Sports oder der Musik – den uneingeschränkten
Präsenzbetrieb in der VHS weiterhin zu“, sagt Sylvia Weber, Dezernentin für
Integration und Bildung. Angesichts der nach wie vor viel zu hohen Inzidenzzahlen
und der Tatsache, dass insbesondere Erwachsene das Virus überproportional
häufig weitergeben, sei dies mittlerweile schwer vermittelbar, sagt die
Stadträtin. In Abstimmung mit der Koalition ist daher am Dienstag, 12. Januar,
die Entscheidung gefallen, dass die VHS die Zahl ihrer Präsenzangebote bis
vorerst 31. Januar deutlich reduzieren wird. Mit Blick auf die dann aktuelle
Pandemiesituation wird dann entschieden, ob die Teilschließung in den Februar
hinein verlängert werden muss.
„Die Entscheidung ist mit Augenmaß erfolgt und versucht den schwierigen Spagat,
einerseits zur notwendigen Reduzierung sozialer Kontakte beizutragen und
andererseits das Angebot dort weiter aufrecht zu erhalten, wo existenzielle
Fragen berührt sind“, sagt Weber. Daher dürfen BAMF-Kurse, etwa
Integrationskurse oder berufsvorbereitende Deutschkurse nach der
Deutschförderverordnung (DeuFöV), die teilweise mit aufenthaltsrechtlichen
Fragen für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verbunden sind, weiterhin
stattfinden.
„Das Erlernen der deutschen Sprache ist eine wesentliche Grundlage, um in
unserer Gesellschaft anzukommen und sich ein eigenständiges Leben aufbauen zu
können. Daher ist es mir wichtig und auch notwendig, diese Kurse weiterhin
stattfinden zu lassen. Unsere bisherigen Erfahrungen haben gezeigt, dass auch
kürzere Lernunterbrechungen den erfolgreichen Abschluss eines Kurses erheblich
gefährden können“, sagt die Dezernentin. „Daher soll die Ausnahmeregelung die
Integrationsbemühung der Teilnehmenden unterstützen.“
Ebenso gibt es Ausnahmen für Prüfungsvorbereitungs- oder Abschlusskurse im
schulischen und beruflichen Bereich. So soll sichergestellt werden, dass
beispielsweise externe Hauptschul- oder Realschulabschlüsse nicht um ein ganzes
Schuljahr verschoben werden müssen.
Abgesehen von diesen Ausnahmen finden keine Angebote als Präsenzkurse statt,
alle Online-Angebote bleiben aber wie geplant erhalten. Die Präsenzkurse
stoppen mit Wirkung vom 15. Januar an, damit Absagen möglichst alle
Teilnehmerinnen und Teilnehmer zuvor persönlich erreichen können. Die VHS
informiert darüber hinaus auf ihrer Homepage über die aktuellen Entwicklungen.
Seit dem ersten Lockdown im Frühjahr hat die VHS die Zahl ihrer
Online-Angebote, die weiterhin uneingeschränkt stattfinden dürfen, deutlich
erhöht. Vorrangig prüft die VHS auch jetzt in jedem Fall, ob eine Umstellung
eines Kurses auf eine Online-Variante möglich ist. Aufgrund unzureichender
Deutschkenntnisse oder fehlender technischer Ausstattung bei den
Teilnehmerinnen und Teilnehmern ist das jedoch nicht bei jedem Kurs möglich. In
den genannten Ausnahmebereichen sind daher im Interesse der Betroffenen
weiterhin Angebote in Präsenz zulässig – selbstverständlich unter Einhaltung
des bereits zuvor gültigen strengen Sicherheits- und Hygienekonzepts nach den
Vorgaben des RKI.
„Die VHS und auch ich sind im Gespräch mit den Kursleitungen und bitten diese
und natürlich auch die Kursteilnehmenden um ihr Verständnis,“ sagt Weber. Für
jetzt kurzfristig abgesagte Kurse gewähre die VHS sowohl den Kursleitungen als
auch den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer selbstverständlich das erwartete
Honorar oder eine Rückzahlung der Kursgebühr.
Ihren besonderen Dank richtet die Dezernentin an diejenigen Kursleitungen, die
BAMF- oder Abschlusskurse weiterhin in Präsenz durchführen. „Mir ist bewusst,
dass das Risiko einer Ansteckung trotz aller Hygienemaßnahmen nicht
ausgeschlossen werden kann. In den genannten Ausnahmeereichen haben wir jedoch
den besonderen Interessen der Teilnehmenden Vorrang eingeräumt. Die VHS kommt
in diesen Kernbereichen der Erwachsenenbildung weiterhin ihrem Bildungsauftrag
nach.“
Kursteilnehmerinnen und -Teilnehmer, die nun kurzfristig auf ihren VHS-Kurs
verzichten müssen, werden von der VHS informiert, ob und wann ihr Angebot
nachgeholt werden kann. Weber sagt: „Wir hoffen, dass die Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der VHS weiter treu bleiben. In dieser außergewöhnlichen Situation
müssen wir zusammenstehen. Wenn wir jetzt unsere Anstrengungen bündeln, wird
die VHS hoffentlich bald wieder auch in Präsenz zum Ort der Begegnung in der
Frankfurter Erwachsenenbildung werden.“