Ökumenischer Kirchentag geht neue Wege
15.01.2021, 13:39 Uhr
Frankfurt wird zum Digital Hub eines multimedialen Fests des Glaubens. Oberbürgermeister Feldmann: "Starkes Signal in schwierigen Zeiten"
Es wird
eine Weltpremiere. Der Ökumenische Kirchentag von 13. bis 16. Mai erfindet sich
neu – aus der Großveranstaltung wird eine Plattform, mit Frankfurt als Digital
Hub des ersten hybriden Kirchentages.
Konzentriert, dezentral, digital: Anhand dieser Eckpunkte wurde das Konzept
aufgrund der Corona-Pandemie grundlegend überarbeitet. In einer Videokonferenz
haben die Präsidenten des Kirchentags, Bettina Limperg und Thomas Sternberg,
der Stadt ihre Ideen präsentiert. Für sie nahmen unter anderem
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Bürgermeister Uwe Becker, Gesundheitsdezernent
Stefan Majer sowie der Leiter des Gesundheitsamtes, René Gottschalk, an dem
rund einstündigen Gespräch teil.
„Schaut hin“ – das Leitwort des dritten Ökumenischen Kirchentages (ÖKT) stand
Pate für die umfassende Neuausrichtung. Achtsam sein - im Sinne eines
Sich-Einmischens - das soll gerade bei den geplanten digitalen Formaten möglich
sein. Und: Die zentralen Gottesdienste – an Christi Himmelfahrt, am Samstag
sowie am Sonntag – werden bundesweit übertragen, um allen Gläubigen ein
gemeinsames Erleben und Feiern zu ermöglichen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Von Frankfurt aus in die Welt, das
passt zu unserer Stadt. Frankfurt ist international, Frankfurt ist tolerant und
Frankfurt ist offen für Debatten. Ich bin überzeugt, dass es gelingen wird,
diesen Ökumenischen Kirchentag im positiven Sinne zu einem echten Event zu
machen. Etwas, worüber man spricht, was im Gedächtnis bleibt, wo man stolz ist,
dabei gewesen zu sein. Den Kirchentag wenige Monate vor dem geplanten Auftakt
von Grund auf neu zu denken, ist eine mutige Entscheidung. Danke für dieses
starke Signal in schwierigen Zeiten.“
ÖKT-Präsidentin Limperg fügt hinzu: „Wir blicken jetzt nach vorn, auf die neuen
Wege, die wir hin zu unserem ÖKT beschreiten. Neben den neuen Formaten, die die
Pandemie uns aufzwingt, fokussiert sie bereits bestehende inhaltliche Fragen
auf die Ernsthaftigkeit, mit der wir uns an Problemlösungen heranwagen. Neben
den ökumenischen Signalen wird es auch um die schlichte Frage gehen, wie wir
als Christinnen und Christen Mitmenschlichkeit definieren.“
„Die Pandemie verschärft gesellschaftliche Fragen und bringt neue hervor. Ich
bin überzeugt davon, dass christliche Impulse dazu beitragen, hier Antworten zu
geben“, sagt ÖKT-Präsident Sternberg.
Bürgermeister und Kirchendezernent Becker bekräftigt: „Ökumene, und damit
gesellschaftlichen Zusammenhalt zu leben, gehört gerade jetzt zu unseren
Aufgaben. Corona zwingt uns zu einer besonderen Form des Kirchentages, doch
wenn es einen natürlichen Ort gerade neuer Formen des gesellschaftlichen
Diskurses gibt, dann ist dies unsere Stadt Frankfurt am Main. All jene Vorzüge,
die unsere Stadt auch beim realen Zusammentreffen zehntausender Menschen als
Gastgeber hätte zeigen können, die gesellschaftliche Buntheit und Vielfalt und das
friedliche Miteinander von Religionen und Kulturen, können auch virtuell von
Frankfurt aus ins Land ausstrahlen. Nie waren Glaube, Hoffnung und Liebe in
Verbindung mit Zuversicht und Zusammenhalt so wichtig wie heute. Unsere Stadt
bleibt ein verlässlicher Partner des Ökumenischen Kirchentages.“
„Ich habe die größte Hochachtung vor der Entscheidung des ÖKT, in
Pandemiezeiten den gesamtgesellschaftlichen Schutz und die Solidarität in den
Vordergrund zu stellen und gleichzeitig die Kraft und Kreativität zu besitzen,
digitale Formate zu entwickeln statt den scheinbar einfachsten Weg einer Absage
zu gehen. Trotz allem bleibt uns die Hoffnung, dass wir uns bald auf einem
nachfolgenden Präsens-Kirchentag wieder begegnen können, denn keine virtuelle
Veranstaltung kann persönlichen Begegnungen ersetzen. Gerade wir in Frankfurt
wissen, wie sehr wir auf solche Formate angewiesen sind“, sagt
Gesundheitsdezernent Majer.