Impfstoffmangel trifft Frankfurt hart
29.11.2021, 16:38 Uhr
Ab 30. November keine Impfungen mehr an der Hauptwache / Sonderimpfaktionen abgesagt / Oberbürgermeister Feldmann und Gesundheitsdezernent Majer fordern zusätzlichen Impfstoff
Es ist ein harter Schlag für die erfolgreiche Frankfurter Impfkampagne!
Obwohl die Impf-Aktionen des Gesundheitsamtes von den Bürgerinnen und Bürgern
sehr gut angenommen werden und die Nachfrage zuletzt stark anzog, muss die
Stadt nun ihre Impfangebote einschränken – weil die vom Gesundheitsamt
bestellten Impfstoffmengen von Seiten des Bundes jetzt einseitig reduziert
wurden. Aus diesem Grund sind ab Dienstag, 30. November, keine Impfungen an der
Hauptwache mehr möglich. Auch Sonderimpfaktionen müssen abgesagt werden. Selbst
für die Neuauflage des beliebten Impfexpresses, die noch am Montag, 29.
November, bei einem Pressetermin vorgestellt wurde, reicht es nicht mehr. Heute
bleiben die Bahnen an den Haltestellen Zoo und Lokalbahnhof zum Impfen stehen,
ab morgen muss der Impfexpress schon wieder pausieren, bis hoffentlich
demnächst wieder ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht.
Oberbürgermeister Peter
Feldmann sagt: „Ganz Frankfurt ist stinksauer auf Berlin – und mir fehlen
ehrlich gesagt die Worte. Erst vor ein paar Stunden habe ich den Startschuss
für den Impfexpress gegeben und an die Menschen appelliert, sich impfen zu
lassen. Jetzt soll es das schon wieder gewesen sein für diese tolle Aktion.
Nicht weil es an Impfwilligen fehlt, sondern an Impfstoff. Und das in einer
Situation, in der die Infektionszahlen nur eine Richtung kennen – steil nach
oben. Dafür fehlt den Menschen zu Recht jedes Verständnis.“
Gesundheitsdezernent Stefan Majer betont: „Ich bedaure es sehr, dass wir nicht
ausreichend Impfstoff zur Verfügung haben. Wir sind in einer Situation, dass
wir Menschen, die sich impfen lassen möchten, wegschicken müssen und dies angesichts
der brisanten Infektionslage und mit einer neuen Mutation im Lande.“
Jetzt sei die Bundesregierung gefordert, unterstreichen Feldmann und Majer in
einem gemeinsamen Appell: „Wir fordern die Bundesregierung eindringlich dazu
auf, die von uns immer rechtzeitig bestellten Impfmengen in vollem Umfang und
schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen.“
Die Liefersituation ist in der Tat dramatisch. Statt der bestellten 19.380 Dosen bekommt Frankfurt diese Woche nur rund 6000 Impfdosen des Impfstoffes Comirnaty von BioNTech und maximal 4000 Dosen Spikevax von Moderna. In der Impfallianz ist dagegen vorgesehen, dass der öffentliche Gesundheitsdienst seine Impfungen ausweitet. So soll die Stadt Frankfurt pro Woche rund 19.000 Personen impfen. Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sollen weitere rund 31.000 Impfungen pro Woche durchführen. Doch dieses Ziel rückt mangels Impfstoff in weite Ferne.
„In den nächsten Tagen geht
uns der Impfstoff aus. Wir bestellen was wir brauchen und bekommen nicht genug
geliefert“, betont Dr. Peter Tinnemann, Leiter des Frankfurter
Gesundheitsamtes. „Das Gesundheitsamt hat kontinuierlich das Impfangebot
ausgebaut und verbessert, um so viele Menschen wie möglich zu impfen. Wir haben
unsere mobilen Impfteams auf die Straße und in die Stadtteile geschickt, das
Impfzentrum immer offengehalten, obwohl im September der Befehl zur Schließung
kam. Das Gesundheitsamt braucht den bestellten Impfstoff, sonst können wir auch
den Betrieb im Impfzentrum nicht vollumfänglich aufrecht halten.“
„Die Aufrechterhaltung des Betriebs des Impfzentrums hat für uns aufgrund der
dort vorhandenen hohen Kapazitäten absolute Priorität. Hier können viele
Menschen am Schnellsten geimpft werden“, erklärt Gesundheitsdezernent Majer.
„Mit den mobilen Teams werden weiterhin die Impfungen in den Alten- und
Pflegeheimen sowie in sozialen Einrichtungen aufrechterhalten.“
Das Impfzentrum in der Messehalle 1.2 bleibt so lange wie möglich geöffnet.
Auch die neuen Öffnungszeiten ab Mittwoch, 1. Dezember, täglich von 7 bis 21
Uhr gelten weiterhin. Je nach Verfügbarkeit des nötigen Impfstoffes kann es
aber auch hier zu einer zeitweisen Schließung kommen.
„Wir sind auf die Impfstofflieferungen in der Pandemiebekämpfung angewiesen. Wir wollen weiterhin möglichst viele Menschen mit unseren unterschiedlichen Impfangeboten erreichen und dafür brauchen wir ausreichend Impfstoff“, sagt Tinnemann.
Weitere Informationen zu den Impfangeboten in Frankfurt sind unter CoronaimpfungInternal Link zu finden.