Impf-Meilenstein erreicht: Erst-Impfungen in Frankfurter Alten-und Pflegeheimen so gut wie abgeschlossen
28.02.2021, 14:23 Uhr
Mehr als 7000 Menschen in Heimen von mobilen Teams geimpft / Oberbürgermeister Feldmann und Gesundheitsdezernent Majer danken Helfern
Zwei Monate nach Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 hat Frankfurt
das erste große Ziel erreicht: die Frankfurter Alten- und Pflegeeinrichtungen
sind bis auf wenige Ausnahmen mit der ersten Impfung versorgt – und damit die
am stärksten durch Corona gefährdete Gruppe.
Die Zahlen: Bislang haben in Frankfurt über 3800 der rund 4800 Bewohnerinnen
und Bewohner der Senioreneinrichtungen den schützenden Pieks erhalten – das
entspricht einer Impfquote von 80 Prozent. Und: mehr als 2500 Mitarbeitende
wurden geimpft, über 2800 Personen verfügen nach Zweitimpfung bereits über den
vollen Impfschutz. Bis Ende März sollen auch die Zweitimpfungen abgeschlossen
sein (Stand 26. Februar 2021).
Das Impfangebot in den Einrichtungen wurde sowohl von Bewohnerinnen und
Bewohnern als auch vom Personal gut angenommen.
Oberbürgermeister Peter Feldmann sagt: „Dieser erste Meilenstein ist ein Licht
am Ende des Tunnels. Dass viele Menschen in unseren Heimen dem Virus teils
schutzlos ausgeliefert waren, hat mich tief betroffen gemacht. Jedes verlorene
Leben ist eines zu viel. Ich freue mich für die Bewohnerinnen und Bewohner der
Einrichtungen. Die Impfung schenkt ein Stück Normalität. Einsamkeit aus Angst
vor Ansteckung – da leidet die Seele.“
Gesundheitsdezernent Stefan Majer sagt: „Mir fällt ein Stein vom Herzen, denn
dieser Impferfolg rettet Leben.“
Gesundheitsamt und mobile Impfteams seit 27. Dezember im Dauereinsatz
Das Team Alten- und Pflegeheime des Gesundheitsamtes ist seit dem 27.
Dezember letzten Jahres auch federführend bei der Koordinierung der Impfungen
in den Einrichtungen durch die mobilen Teams tätig. Seit über einem Jahr
betreibt das Gesundheitsamt zusätzlich zur routinemäßigen hygienefachlichen
Betreuung, Überwachung und Schulung der Altenheime, ein kontinuierliches
Ausbruchsmanagement und unterstützt die Heime bei den
Corona-Infektionsschutzmaßnahmen.
Gesundheitsdezernent Stefan Majer lobt die unermüdliche Arbeit der
Mitarbeitenden im Gesundheitsamtes: „Beim Team Alten- und Pflegeheime bin ich
beeindruckt, was die Mitarbeitenden alles möglich machen. Es arbeiten alle seit
über einem Jahr bis an die Grenzen ihrer Kräfte und nicht selten auch darüber
hinaus. Bei der Koordinierung der Einsätze der Impfteams und der Zuteilung der
Impfdosen zeigen sie jeden Tag Flexibilität, Kreativität und Verlässlichkeit.
Und das immer mit dem Ziel, so schnell und effizient wie möglich allen
besonders Gefährdeten eine Impfung zukommen zu lassen und damit den Betroffenen
wieder ein halbwegs normales Sozialleben zu ermöglichen.“
„Mehrere mobile Impfteams des Arbeiter-Samariter-Bundes, des Malteser
Hilfsdienstes und der Johanniter-Unfall-Hilfe sind vom Gesundheitsamt
beauftragt und täglich in Frankfurt unterwegs, um die stationären Alten- und
Pflegeeinrichtungen aufzusuchen. Über 180 Vor-Ort-Termine haben die Teams
bereits wahrgenommen. Die Einrichtungen werden auch mehrfach besucht, damit
wirklich alle Impfwilligen erreicht werden können“, erläutert der
Oberbürgermeister.
Nachimpfungen in Heimen
Für Heime, die aktuell von Covid 19-Ausbrüchen betroffen sind und in denen
derzeit nicht geimpft werden kann, gibt es die Möglichkeit der Nachimpfung.
Dies gilt auch für neue Bewohnerinnen und Bewohner oder Personen, die zum
Zeitpunkt der Impfung beispielsweise wegen eines Krankenhausaufenthaltes nicht
in der Einrichtung waren. Hier hat das Gesundheitsamt ein Konzept entwickelt,
mit dem Bedarfe für Nachimpfungen ermittelt und schnell an das Gesundheitsamt
gemeldet werden können. Die Impfberechtigten können weiterhin durch die mobilen
Teams oder im Impfzentrum geimpft werden. So soll sichergestellt werden, dass
keine neuen Infektionen in die Einrichtungen getragen werden.
Impfungen in Seniorenwohnanlagen und betreutem Wohnen
Auf Wunsch und wenn die Kapazitäten vorhanden sind, veranlasst das
Gesundheitsamt nach Vereinbarung auch Impfungen in Seniorenwohnanlagen oder
Einrichtungen des betreuten Wohnens durch die mobilen Teams. Für Bewohnerinnen
und Bewohner, die mobil sind, besteht selbstverständlich weiterhin die
Möglichkeit, sich im Impfzentrum impfen zu lassen. Diese Option wird und wurde
von vielen der Senioren bereits genutzt.
Impfungen von Mitarbeitenden der Ambulanten Pflegedienste
Auch für das Personal von ambulanten Pflegediensten hat das Gesundheitsamt
bereits verschiedene Optionen für deren zügige Impfung entwickelt. Impftermine
können für das Impfzentrum ausgemacht werden oder bei weiteren assoziierten
Partnern, beispielsweise in Krankenhäusern.
Infektionszahlen in Altenheimen sinken stetig
Die epidemiologische Gesamtentwicklung in Verbindung mit den
Schutzmaßnahmen in den Heimen zusammen mit der steigenden Zahl der Impfungen
zeigen nachhaltige Wirkung: Die Infektionszahlen in den Alten- und Pflegeheimen
sinken stetig. Derzeit sind zwölf Häuser von Infektionen betroffen mit elf positiven
Bewohnerinnen und Bewohnern, vier weitere werden im Krankenhaus behandelt.
Zudem sind derzeit 15 Mitarbeitende infiziert (Stand: 26. Februar 2021).
Flächendeckende Testungen
Eine weitere zentrale Säule der Schutzstrategie für Alten- und Pflegeheimen
sind regelmäßigen Testungen sowohl der Bewohnerinnen und Bewohner sowie der
Mitarbeitenden als auch der Besucherinnen und Besucher. Die Unterstützung durch
die Bundeswehr bei den Testungen des Personals und der Besucherinnen und
Besucher seit Mitte Februar ist hierbei eine wichtige Stütze.
Dr. Katrin Steul, zuständig für das Team Alten- und Pflegeheime im
Gesundheitsamt, sagt: „Schon seit Beginn der Pandemie sind die Alten- und
Pflegeheime besonders von den Auswirkungen der Pandemie und den Maßnahmen betroffen.
Mit hohem Einsatz und in vielen Fällen mit ausgeprägter Eigenverantwortlichkeit
haben sie es geschafft, ihre Hygienekonzepte anzupassen und umfangreiche
Maßnahmen wie Teststrategien zu entwickeln.“
Für Oberbürgermeister Peter Feldmann und Gesundheitsdezernent Stefan Majer
stellt vor allem die professionelle und engagierte Zusammenarbeit der vielen
verschiedenen Beteiligten aus Gesundheits- und Sozialamt, den
Trägerorganisationen der Heime sowie der Hilfsorganisationen und der Bundeswehr
eine herausragende Leistung dar: „Unser Dank und unsere Anerkennung gilt all
jenen, die sich mit großem Engagement und hoher Kompetenz in den Schutz der
Personen, die am Gefährdetsten sind, einbringen.“