Wegen Corona: Höchster Rückgang der Gäste- und Übernachtungszahlen am Tourismusstandort Frankfurt seit über 70 Jahren
03.05.2022, 13:23 Uhr
Stadträtin O´Sullivan stellt „frankfurt statistik aktuell“ zum Tourismus während der Corona-Pandemie vor
Die Corona-Pandemie hat starke
Auswirkungen auf das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben
der Stadt. Insbesondere das Gastgewerbe war stark betroffen. Durch Schließungen
und weltweite Reisebeschränkungen kam es ab Mitte März 2020 zu einem massiven
Rückgang der Gästezahlen, dem stärksten seit dem Zweiten Weltkrieg.
Im Jahr 2020 bereisten 2.162.595 Gäste die Stadt. Sie buchten 4.085.447
Übernachtungen – im Vorjahr waren es noch zehn Millionen. Das Gästeaufkommen
sank um 65,1 Prozent (-vier Millionen) und das Übernachtungsaufkommen um 62,1
Prozent im Vergleich zu 2019. Ein größerer Jahresrückgang wurde seit dem
Zweiten Weltkrieg nicht verzeichnet. Im April 2020 fiel der Rückgang noch
drastischer aus. Das Gästevolumen ging um 93,5 Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat zurück. Das Übernachtungsvolumen verringerte sich um 90 Prozent.
Auf je eine Bürgerin und einen Bürger kamen vor der Pandemie 14 und im Jahr
darauf nur noch fünf Übernachtungen.
Die für die Frankfurter Statistik zuständige Dezernentin Eileen O´Sullivan
erklärt: „Die weltweiten Reisebeschränkungen und Grenzschließungen führten zu
einem besonders starken Rückgang der Gäste- und Übernachtungszahlen
ausländischer Besucherinnen und Besucher.“ Gegenüber dem Jahr 2019 fiel die
Zahl der Gäste aus dem Ausland um fast drei Viertel (-72,9 Prozent) auf 697.953
Gäste. Das Übernachtungsvolumen ging um mehr als zwei Drittel (-70,2 Prozent)
auf 1.415.914 Übernachtungen zurück. „Hier zeigt sich einmal mehr, wie
international beliebt unsere Stadt eigentlich ist“, sagt die Stadträtin.
Mehr als ein Viertel (-28 Prozent) der Beherbergungsbetriebe schloss aufgrund
der stark zurückgegangenen Gäste- und Übernachtungszahlen temporär oder
dauerhaft. Die Schließungen hatten allerdings nicht den gleichen Umfang wie der
Rückgang der Gästezahlen, mit der Folge einer stark gesunkenen
Bettenauslastung. Sie fiel um mehr als die Hälfte, von 51,1 Prozent auf 24,3
Prozent im Jahr 2020.
Der Tourismusstandort Frankfurt war und ist weiterhin stark von den
Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Trotz leichter Erholungstendenzen
im dritten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum wird es durch die Tiefe
der Krise noch einige Zeit dauern, bis sich die Beherbergungsbranche
vollständig von den Folgen der Corona Pandemie erholt.
„frankfurt statistik aktuell“ 05/2022 finden Sie auf der Informationsseite zur StatistikInternal Link der Stadt Frankfurt am Main als PDF-Download zur Verfügung und ist unterhalb dieser Meldung.