Gesundheitsamt erweitert das Impfangebot für Geflüchtete
08.04.2022, 16:11 Uhr
Geflüchtete aus der Ukraine können sich neben Corona-Impfstoffen auch mit von der STIKO empfohlenen Impfungen schützen lassen
„Wir pflegen in unserer Stadt
eine weitreichende und umfassende Gesundheitsfürsorge für alle
Frankfuter:innen“, erklärt Gesundheitsdezernent Stefan Majer. „Da machen wir
selbstverständlich bei den Geflüchteten aus der Ukraine keine Ausnahme und
stellen einen wirkungsvollen und umgreifenden Gesundheitsschutz für die
Gesamtbevölkerung sicher.“
In der Ukraine ist die Impfquote in Bezug auf die Covid-19-Impfung geringer als
in Deutschland. Einige durch die Ständige Impfkommission (STIKO)
empfohlene Impfungen erfolgen dort schon in der Kindheit zu anderen
Zeitpunkten. Deshalb bietet das Frankfurter Gesundheitsamt Geflüchteten aus der
Ukraine ergänzend zu den Corona-Schutzimpfungen auch zusätzliche, in
Deutschland vorgesehene Impfungen an. Dieser Service wird vor Ort in den
Flüchtlingsunterkünften angeboten.
„Bestmöglicher, gesundheitlicher Schutz durch barrierefreien Zugang zu
Standardimpfungen, die in Deutschland von der STIKO empfohlen werden, ist unser
Angebot an alle Geflüchteten aus der Ukraine“, sagt Dr. Peter Tinnemann, Leiter
des Frankfurter Gesundheitsamtes. „Besonders in Gemeinschaftsunterkünften gilt
es, eine Verbreitung von Infektionskrankheiten zu vermeiden und den Menschen
ein umfangreiches Angebot zu machen, um sie zu schützen.“
In den Flüchtlingsunterkünften wurde das Impfangebot der mobilen Impfteams
daher erweitert. Geflüchteten aus der Ukraine stehen fortan laut STIKO
empfohlene Standartimpfungen zum Schutz vor entsprechenden Erkrankungen zur
Wahl.
Das Impfangebot für Corona-Schutzimpfungen wird durch folgende
Standardimpfungen erweitert:
- Impfung gegen: Masern, Mumps, Röteln, (Windpocken) mit MMR oder MMRV als dreifach- oder vierfach-Kombination
- sowie: Diphterie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis mit Tdap-IPV bei Erwachsenen als Vierfach-Kombination
- Impfung
zur: Grundimmunisierung und Auffrischung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis,
Hepatitis B, Poliomyelitis und Erkrankungen durch Haemophilus influenzae
Typ B mit DTPa- HepB- IPV + Hib bei Säuglingen und Kleinkinder als
Sechfach-Kombination
Bei der Umsetzung des Impfangebots arbeitet das Gesundheitsamt in langjähriger
Partnerschaft mit verschiedenen Hilfsorganisationen zusammen. Unter anderem mit
den eingespielten, mobilen Impfteams der Hilfsorganisation
Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Malteser
Hilfsdienst (MHD) und mit dem Deutschen Roten Kreuz (DRK).
Das Gesundheitsamt ist bereits seit Anfang März mit mobilen Impfteams zur
regelmäßigen Durchführung von Corona-Schutzimpfungen in den
Flüchtlingsunterkünften im Einsatz. Die Impfung ist ein freiwilliges Angebot
und für alle Bereitwilligen kostenlos und ohne Termin möglich. Gegen Corona
wird weiter mit den Impfstoffen Spikevax von der Firma Moderna und
Comirnaty von der Firma Biontech geimpft. Für Kinder ab fünf Jahren steht
der Kinderimpfstoff Comirnaty von der Firma Biontech bereit.