KEG erwirbt Milchsackgelände
17.12.2020, 13:48 Uhr
Die KEG Konversions-Grundstückentwicklungsgesellschaft erwirbt das sogenannte Milchsackgelände an der Gutleutstraße 294. Ziel ist, das Gelände langfristig als Standort für die freie Kunst- und Kulturszene zu sichern.
Das
nach dem Gründer der ehemaligen Druckfarbenfabrik, Carl Milchsack, benannte
Areal im Gutleutviertel ist ein bekannter Standort der freien Kunst- und
Kulturszene Frankfurts. Die KEG konnte die rund einen Hektar große Fläche vom
Enkel des Gründers und geschäftsführendem Gesellschafter der Erbengemeinschaft,
Peter Peters, erwerben. „Damit geben wir auch der vorhandenen Nutzungsvielfalt
am Standort eine Zukunft“, sagt Mike Josef, Planungsdezernent und Vorsitzender
des Aufsichtsrates der KEG. „Die freie Kunst- und Kulturszene wird auch künftig
hier aktiv sein können. Das ist eine gute Botschaft, gerade in einer Zeit, in
der es immer schwieriger wird, Flächen für Kunst und Kultur zu sichern.“
Fairer Vermieter
Die langfristige Sicherung des Standortes für Kultur und Kreative ist auch
Peters eine Herzensangelegenheit: „Es ist mir wichtig, dass das Familienerbe in
gute Hände kommt“, sagt er. Und: „Bodenspekulanten will ich hier nicht haben.“
Als langjähriger Vermieter und Verwalter der Liegenschaft trägt Peters an der
Entwicklung des Areals und der heutigen Nutzung entscheidenden Anteil. Faire
Mieten und ein offener Umgang ermöglichten insbesondere Künstlern und
Kulturschaffenden die Ansiedlung auf dem Gelände und die kreative Nutzung der
vorhandenen Hallen und Räume. Über die Jahre entstand ein friedvolles Neben-
und Miteinander recht unterschiedlicher Mieter. Das freie Theater
Landungsbrücken, das Tanzhaus West und Dora Brilliant zählen dabei zu
erfolgreichen Einrichtungen, die auch über die Stadtgrenzen Frankfurts hinaus
bekannt sind.
Bestand erhalten und behutsam weiterentwickeln
„Was Herr Peters geschaffen hat, wollen wir bewahren und weiterentwickeln“,
bestätigt Klaus-Peter Kemper, Geschäftsführer der KEG. Die Vielfalt und der
künstlerisch-kreative Schwerpunkt passten sehr gut in die Nutzerstruktur der
KEG-Liegenschaften. Nur wenige Hundert Meter nordwestlich, an der Rebstöcker
Straße im Gallus, verwaltet die KEG bereits ein ähnliches Projekt, das Areal
Teves-West. Auch auf diesem ehemaligen Industriegelände haben sich seit Mitte
der 90er Jahre Künstler, soziale und Kultureinrichtungen angesiedelt und
etabliert.
Auf dem Milchsackgelände wird die KEG zunächst den Zustand der Gebäude
erfassen, um eine angemessene Instandhaltung zu gewährleisten. Perspektivisch
will sie die vorhandene Struktur durch eine behutsame Neuentwicklung im
hinteren Teilbereich sinnvoll ergänzen.