Oberbürgermeister Feldmann stellt Masterplan ErlebnisCity Frankfurt am Main vor
05.05.2022, 14:00 Uhr
Frankfurt erhält Innenstadt-Konzept / Citymarketing wird zu Citymanagement ausgebaut
Wohin steuert die Frankfurter Innenstadt? Die Ansprüche der Frankfurterinnen und Frankfurter an „ihre“ City hat sich in den vergangenen Jahren massiv gewandelt. Nur shoppen, das war einmal. Der Erlebnisfaktor hat an Bedeutung gewonnen, das Internet macht alteingesessenen Geschäften Konkurrenz. Zugleich eröffnet das wachsende Nachhaltigkeitsbewusstsein der Menschen neue Chancen – für Läden abseits der Norm, mit einem Fokus auf regionale Produkte. Die Corona-Pandemie hat die Geschwindigkeit der Transformation erheblich beschleunigt, auch in Frankfurt.
Zeit für einen Masterplan, der diesen Tendenzen Rechnung trägt – und der hört
in Frankfurt auf den Namen ErlebnisCity Frankfurt am Main. Am Donnerstag, 5. Mai,
präsentierte Oberbürgermeister Peter Feldmann den Masterplan gemeinsam mit dem
Consulting-Unternehmen Project M, das im Laufe der vergangenen zwölf Monate mit
dessen Erstellung betraut war. Er dient dem City- und Stadtteilmarketing als
Grundlage für die gezielte Ausrichtung aller künftigen Innenstadt-Aktivitäten.
Als eine Schlüsselmaßnahme aus dem Masterplan Tourismus 2030 und dessen
konsequenter Umsetzung nimmt der Masterplan ErlebnisCity gezielt die Innenstadt
unter die Lupe. Was macht Frankfurt aus? Wo liegen Schwachstellen oder
Hemmnisse, die eine Weiterentwicklung zum „place to be“ derzeit ausbremsen? Was
sind unsere Stärken und Besonderheiten? Der Masterplan ErlebnisCity Frankfurt
am Main nimmt den Status-Quo der Frankfurter Innenstadt unter Berücksichtigung
vorliegender Studien, zentraler Trends und Einflussfaktoren auf, bestimmt
Potenziale im Wettbewerbsvergleich und arbeitet Entwicklungspotenziale aus.
Dabei greift der Masterplan Impulse von mehr als 50 Experten und Expertinnen
aus Politik, Verwaltung, Kammern, Verbänden, Immobilienbranche, Eigentümern und
Kirchen auf. Er zeigt zeitliche Perspektiven in Zusammenspiel aus kurz- mittel-
und langfristigen Zielen in Verbindung mit strategischen Projekten und die
Optimierung von Strukturen und Prozessen auf, mit dem Ziel einer „resilienten
Stadt“ und dem Fokus „Zukunft Innenstadt“.
„Innenstadtentwicklung ist eine Gemeinschaftsaufgabe und kann immer nur im
Schulterschluss aller beteiligten Akteure gelingen“, sagte Oberbürgermeister
Feldmann.
Der Masterplan zeigt Wegeführungen von Gallusanlage, Neue Kräme,
Liebfrauenberg, über Opernplatz, Zeil bis Konstablerwache auf und bezieht
zukünftige Nutzererwartungen an Lebensraum, Begegnungsort, Konsumwelten und
Arbeitsraum ein.
„Geschäfte links, Geschäfte rechts, das war einmal. Die Innenstadt der Zukunft
ist multifunktional. Sie ist ein Begegnungsort. Diesen Wandel kann man in
Ansätzen schon jetzt beobachten. Das Momen steht für kulturelle Nutzung, das
gerade gestartete Angebot ‚Nachtschicht Hauptwache‘ macht die Zeil zur
Feiermeile. Wir wollen weg von der City als Funktionsraum. Wir wollen eine
City, die lebt und atmet, der sich die Menschen emotional verbunden fühlen“,
ergänzt Feldmann.
Eine entscheidende Rolle kommt laut Masterplan dabei dem City- und
Stadtteilmarketing unter der Leitung von Eduard M. Singer zu. Es soll in
Übereinstimmung mit dem Koalitionsvertrag zum Citymanagement ausgebaut werden.
Das Citymanagement soll dadurch eigenständiger, die Mitarbeiterstrukturen
gestärkt und mit einem geeigneten Budget ausgestattet werden.
„Die Herausforderungen an die Gestaltung einer zukunftsfähigen Innenstadt sind
enorm. Mit der Weiterentwicklung des Citymarketings zum Citymanagement gehen
wir einen konsequenten Weg. Wir wollen orchestrieren und machen damit ein
Angebot für eine übergreifende Zusammenarbeit mit allen maßgeblichen Akteuren
im Sinne unsere Innenstadt und den Stadtteilen“, betont Feldmann.
Auch der Dezernent für Planen, Wohnen und Sport, Mike Josef, begrüßt den
Masterplan ErlebnisCity Frankfurt am Main: „Um zukunftsfähig zu werden, muss
die Frankfurter Innenstadt vor allem vielfältiger werden, sowohl was ihre
Funktionen, ihre Bewohnerschaft und auch ihr Nutzerfeld angeht. Einzelhandel
allein reicht nicht aus“, sagt Josef. „Daher müssen wir beispielsweise
Leerstände beseitigen, Gastronomie und kulturelle Nutzungen fördern und den
innerstädtischen Raum reaktivieren. Dazu kann der Masterplan beitragen.“