Bürgermeisterin Eskandari-Grünberg informiert, wie sie als kommissarische Oberbürgermeisterin agieren möchte
08.12.2022, 14:40 Uhr
Anstand, Würde und Respekt
Frankfurt
erhält seinen guten Ruf zurück, verlorengegangenes Vertrauen der Bürgerinnen
und Bürger in die Arbeit der Stadtpolitik wird zurückgewonnen und der Magistrat
widmet sich gemeinsam und solidarisch den anstehenden Aufgaben: Mit diesen
Zielen hat Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg ihre Arbeit als
kommissarische Oberbürgermeisterin aufgenommen. Über die Schwerpunkte ihrer
etwa viermonatigen Amtszeit informierte Eskandari-Grünberg am Donnerstag, 8.
Dezember, die Medien im Römer.
Sie werde im Magistrat „die Führung übernehmen, aber die Kollegialität in den
Vordergrund stellen“, betonte die kommissarische Oberbürgermeisterin. „Drei
Dinge sind mir dabei wichtig: dass wir uns mit Anstand, Würde und Respekt
begegnen. Eitelkeiten, Selbstdarstellungen und Handeln ohne Abstimmung darf es
nicht mehr geben.“
Die Menschen in Frankfurt erwarteten mit Recht Antworten auf drängende Fragen,
fuhr Eskandari-Grünberg fort. Angesichts der drohenden Energiekrise sei es
„unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, dass niemand in seiner Wohnung friert
und Menschen Hilfe erhalten, die ihre Nebenkosten oder ihre Gasrechnung nicht
mehr zahlen können.“ Da sei schon einiges in die Wege geleitet worden, nur
bisher weitgehend ohne Beteiligung des OB-Büros.
Als Beispiel für ihre teamorientierte Haltung nannte Eskandari-Grünberg die
Neubesetzung der nach der Abwahl von Oberbürgermeister Peter Feldmann vakanten
Aufsichtsratsposten. „Ich hätte es mir einfach machen und alle Mandate
übernehmen können. Das habe ich nicht getan, sondern für eine faire und
fachlich orientierte Verteilung der Mandate gesorgt. Das heißt konkret: Ich
übernehme nicht automatisch den Vorsitz der Aufsichtsräte.“
„Ich möchte sicherstellen, dass mein Nachfolger oder meine Nachfolgerin die
Amtsgeschäfte nahtlos weiterführen kann und es keine Brüche gibt“, sagte
Eskandari-Grünberg. Dazu sei es unter anderem notwendig, zuletzt
vernachlässigte Projekte wieder in Gang zu setzen.
Dazu zählte sie etwa die Planung der Feierlichkeiten zum Paulskirchenjubiläum.
Hierfür sei sie eigens nach Berlin gereist und habe mit Bundespräsident
Frank-Walter Steinmeier gesprochen. Beim Festakt anlässlich des 175. Jahrestags
der Nationalversammlung soll der Bundespräsident die Festrede halten. Zudem
habe sie dafür gesorgt, dass die Magistratsvorlage zum „Europäischen Preis für
Demokratie“ vom Magistrat beschlossen wird. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis
soll im Rahmen des Paulskirchenjubiläums erstmal verliehen werden.
Weiter werde sie sich, wie mit Ordnungsdezernentin Annette Rinn besprochen, um
die Neuausrichtung der Ausländerbehörde kümmern. Hier ist unter anderem die
Bildung eines Beirats vorgesehen, die Behörde soll ein Welcome-Center werden.
Zunächst habe jedoch der Abbau des Rückstaus bei den Anträgen Priorität. Auch
bei den internationalen Kontakten der Stadt soll die Kontinuität gewahrt
werden: „Es darf keine Pause bei den wirtschaftlichen und politischen
Beziehungen geben.“
Sie freue sich sehr über diese Aufgabe, hob Eskandari-Grünberg hervor. „Ich
werde eine kommissarische Oberbürgermeisterin sein, die ihr Amt mit Dankbarkeit
und Demut führt.“
Die Amtszeit der kommissarischen Oberbürgermeisterin endet mit der
Amtseinführung des neugewählten Oberbürgermeisters oder der neu gewählten
Oberbürgermeisterin in der Stadtverordnetenversammlung – je nachdem, ob eine
Stichwahl nötig wird oder nicht – am 30. März oder 11. Mai 2023.
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