Frankfurter Schulpreis 2022: Philipp-Holzmann-Schule mit dem ersten Platz ausgezeichnet
13.06.2022, 15:28 Uhr
Unter dem diesjährigen Motto #DigitaleWelten waren alle Schulen aufgerufen, sich mit Projekten zu bewerben, die in modellhafter Weise ein besseres Miteinander von Schülerinnen und Schülern verwirklichen.
„Wo die Akzeptanz von Vielfalt befördert wird, wo Toleranz eingeübt wird und zur Übernahme von Verantwortung motiviert wird, da sind wir richtig und das haben wir heute gefeiert und ausgezeichnet“, erklärte Weber. Ihr sei besonders wichtig, dass bei einem solchen Projekt Schülerinnen und Schüler nicht nur Teilnehmende und Lernende, sondern „aktiv Mitgestaltende seien, die etwas entwickeln, das zu ihrer Schule passt“, sagte die Stadträtin.
Schnabel ergänzte: „Junge Menschen bewegen sich heute ganz selbstverständlich in digitalen Welten. An den technisch innovativen und inhaltlich fundiert und diskriminierungssensibel umgesetzten Projekten für den Frankfurter Schulpreis zeigt sich zudem, dass die digitalen Medien zum persönlichen Interaktionspunkt für Schüler*innen geworden sind, die sich während der Pandemie nur schwer persönlich austauschen konnten.“
Das
diesjährige Thema #DigitaleWelten eröffnet einerseits neue Möglichkeiten des
Zusammenlebens oder des gemeinsamen Lernens, zugleich ist jedoch der Zugang zur
digitalen Welt global wie lokal ungleich verteilt. Nicht jede Familie hat für
jedes Kind einen Laptop zur Verfügung und so ist der Zugang zum Recht auf –
auch digitale – Bildung vielerorts eine Herausforderung. Der Frankfurter
Schulpreis 2022 förderte deshalb unter dem Motto „#DigitaleWelten“ neue und
innovative Projekte, in denen Schülerinnen und Schüler sich mit Online-Aktivitäten
beschäftigen und diese reflektieren. Welche Möglichkeiten bietet das Netz, auch
Stimmen hörbar zu machen, die sonst nur selten gehört werden?
„Die teilnehmenden Schulen haben sich auf vielfältige Weise dem Thema genähert
und wir hatten sehr starke Vorschläge im Wettbewerb, über die die Jury zu
entscheiden hatte. Von Grundschulen über weiterführende Schulen bis hin zu
beruflichen Schulen haben sich alle Altersgruppen beteiligt und sich Gedanken
gemacht, was mich sehr gefreut hat“, sagte Weber. Die Jury setze sich zusammen
aus Deborah Schnabel für die Bildungsstätte Anne Frank, der Leiterin des
Stadtschulamtes, Ute Sauer, und Vertreterinnen und Vertretern des Staatlichen
Schulamtes, der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, des Amts
für multikulturelle Angelegenheiten, des Stadtelternbeirats, des
Stadtschülerrats und der Dezernentin.
Durchgesetzt habe sich schlussendlich die Philipp-Holzmann-Schule, welche die Jury mit der Einrichtung eines hybriden Gedenktags zu dem rassistischen Anschlag in Hanau am 19. Februar 2020 überzeugt hat.
„Es war beeindruckend, zu sehen, wie die Philipp-Holzmann Schule ihren Schüler*innen über Social Media die Möglichkeit gegeben hat, über eigene Rassismuserfahrungen zu berichten und zugleich künftig die Erinnerung an den 19. Februar als festen Teil des Schulkalenders pflegen wird“, erläuterte die Stadträtin. Die Schule erhält 6000 Euro in Anerkennung ihrer Leistung.
Den zweiten Platz belegte die Carl-Schurz-Schule, deren Schülerinnen und Schüler den CSS Courage Podcast ins Leben gerufen haben. In 27 Folgen werden hier verschiedene Themen aus dem Bereich Diskriminierung diskutiert und im Anschluss Vorstellungen von einer besseren Welt formuliert. Sie erhält 4000 Euro Preisgeld.
„Der CSS Courage Podcast adressiert schwere Themen wie Hate Speech, anti-muslimischen Rassismus oder den Krieg in der Ukraine, beleuchtet sie verständlich und ohne zu belehren, ist handlungsorientiert, interaktiv und stets multiperspektivisch“, hob Schnabel in ihrer Laudatio für die Carl-Schurz-Schule hervor. „Hier wird ein Raum geschaffen, gemeinsame Nenner zu finden und Unterschiede wertzuschätzen.“
Den dritten Platz, der mit 3000 Euro dotiert ist, erhält die
Georg-Büchner-Schule. Deren Schülerinnen und Schüler haben sich im Rahmen einer
Ausstellung mit den Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt, wie
beispielsweise Body Positivity oder Cybermobbing, auseinandergesetzt.
Lobende Anerkennungen erhielten die Engelbert-Humperdinck-Schule, die IGS
Nordend und die Carl-von-Weinberg-Schule.
Die Dezernentin bedankte sich herzlich bei allen teilnehmenden Schulen, der
Bildungsstätte Anne Frank, der Jury und dem Stadtschulamt. Der nächste
Schulpreis wird 2024 verliehen.
Für Fragen steht das Bildungsdezernat per E-Mail an bildungsdezernat@stadt-frankfurt.deInternal Link zur Verfügung.