Grün-bunte Inseln für eine lebenswerte Stadt
02.11.2023, 15:01 Uhr
Erste Mikrobeete entstehen in Bockenheim – Stadtrat Siefert lobt Engagement von Patinnen und Paten
Auch
kleine Veränderungen können eine Stadt lebenswerter machen. In diesem Sinne
startet die Stadt Frankfurt nun ein neues Projekt: Sie entsiegelt öffentliche
Flächen und legt anstelle dessen Mikrobeete an. Mikrobeete, auch Minibeete
genannt, sind wenige Quadratmeter große Flächen, die mit Erde verfüllt werden.
Große Bäume und Sträucher sind hier nicht vorgesehen, sondern Zier- und
Nutzpflanzen. Derzeit entstehen zwei solcher Minibeete in Bockenheim – in der
Metzstraße und in der Schönhofstraße.
Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert hat am Donnerstag, 2. November, den
Fortschritt der Arbeiten in der Metzstraße besichtigt. „Wo immer es geht, ist
es sinnvoll, versiegelte Flächen für Grün zu öffnen. Mikrobeete sind kein
großer Wurf, um der Überhitzung des städtischen Raums im Sommer entscheidend
entgegenzuwirken. Aber sie verbessern doch das Mikroklima und beleben unsere
Straßen und Plätze“, sagte Siefert.
Das Beet an der Metzstraße nimmt eine Fläche von sechs Quadratmetern in
Anspruch, in der Schönhofstraße sind es gut sieben Quadratmeter. Betreut werden
die Flächen von ehrenamtlichen Patinnen oder Paten. Bürgerinnen und Bürger, die
Interesse daran haben, eine Fläche zu pflegen, können beim Amt für Straßenbau
und Erschließung (ASE) einen formlosen Antrag stellen. Das geht per E-Mail an gestattungen.amt66@stadt-frankfurt.deInternal Link.
Infrage kommen öffentliche Flächen, etwa Parkplätze – so auch in der
Metzstraße. Das ASE prüft dann, ob die vorgeschlagene Fläche als Beet geeignet
ist. Wenn beispielsweise wichtige Versorgungsleitungen im Untergrund liegen, geht
es nicht. Zudem ist es wichtig, dass auf dem Gehweg weiterhin genügend Platz
bleibt. Bei einem positiven Ergebnis der Prüfung kümmert sich das ASE darum,
die Fläche zu entsiegeln und bis zu einer Tiefe von 30 Zentimetern
auszukoffern. Im Anschluss wird die kleine Grube mit Muttererde verfüllt.
Patinnen und Paten kümmern sich
Nun kommen die künftigen Patinnen oder Paten zum Zug: Diese schließen mit dem
ASE eine Vereinbarung, in der sie sich verpflichten, das Mikrobeet regelmäßig
zu pflegen. Dazu gehört auch, Müll aus den Beeten zu entsorgen – was im
öffentlichen Raum leider immer vorkommen kann. Wenn die Patinnen und Paten
loslegen, ist es wichtig darauf zu achten, welche Zier- und Nutzpflanzen
geeignet sind. Wertvolle Tipps und Infos dazu bietet das Grünflächenamt in
Broschüren und im Internet an. Wichtig ist, dass die Pflanzen nicht zu tief
Wurzeln schlagen können und eine Höhe von einem Meter nicht überschreiten.
Natürlich dürfen auch keine giftigen Exemplare wie Maiglöckchen oder
Herbstzeitlose gesetzt werden. Und: Es sind reine Beete, keine Gärten. Für
Wassertonnen oder weitere Gerätschaften ist kein Platz.
Stadtrat Siefert bedankt sich für das Engagement der Ehrenamtlichen: „Mit
Kleingärten, Blumenkübeln und nun auch Mikrobeeten schaffen wir grün-bunte
Inseln, die unsere Stadt beleben. Das alles zu pflegen, dazu ist die Stadt
allein aus Kapazitätsgründen gar nicht in der Lage. Umso wertvoller ist es,
wenn sich Bürgerinnen und Bürger in ihrer Freizeit einbringen und unsere
Straßen und Plätze verschönern. Wir freuen uns über weitere Anfragen.“