Frankfurter Schulen engagieren sich für Klimaschutz
16.12.2020, 17:34 Uhr
Integrations- und Bildungsdezernentin Weber und Baudezernent Schneider würdigen Einsparung von 3500 Tonnen CO2 im Jahr 2019
Die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erfordern es, den
Energieverbrauch deutlich zu reduzieren. Auch Schulen ergreifen
Klimaschutzmaßnahmen. Das bewährte Frankfurter Projekt „Erfolgsbeteiligung für
Energie- und Wassereinsparungen bei Nutzung und Betrieb“ wurde sehr erfolgreich
vorangetrieben. Es wird vom Energiemanagement des Amtes für Bau und Immobilien
in Zusammenarbeit mit Umweltlernen in Frankfurt im Auftrag des Stadtschulamtes
mit den beteiligten Schulen durchgeführt.
In Frankfurt haben sich Schüler zusammen mit Lehrkräften und
Schulhausverwaltungen auf den Weg gemacht, um einen eigenen Beitrag zum
Klimaschutz zu leisten. Die „Energieteams“ führen Energierundgänge durch,
entwickeln Ideen zur Reduzierung des Energie-verbrauchs an ihrer Schule und
setzen sie gemeinsam mit den Schulhausverwaltungen um. Auf diese Weise
reduzierten Frankfurter Schulen im Jahr 2019 die CO2-Emmission um 3500 Tonnen!
Sie sparten das neunte Jahr in Folge Energie- und Wasserkosten in Höhe von über
einer Million Euro ein. Bildungsdezernentin Sylvia Weber und Baudezernent Jan
Schneider gratulieren den Vertretern von 97 Frankfurter Schulen in diesem Jahr
coronabedingt in einer Videobotschaft zu diesem Erfolg. Diese ist unter https://youtu.be/vXjAOvv-l4EExternal Link verfügbar.
Um die Energiebilanz zu verbessern, entwickeln die beteiligten Schulen
Maßnahmen im technischen sowie pädagogischen Bereich. „Energiedetektive“ spüren
Einsparpotentiale im Klassenraum auf: Stoßlüften bei abgedrehtem Heizkörper,
ausschaltbare Steckerleisten gegen den Energieverbrauch durch Stand-by-Betrieb
und Aufkleber wie „Licht ausgeschaltet?“ sind Beispiele guter Praxis im
Schulalltag.
„Klimaschutz wirkt sich auch positiv aufs Lernklima aus!“, stellt Integrations-
und Bildungsdezernentin Sylvia Weber fest und verweist auf vielfältige
Bildungsangebote, die an den Energiesparschulen stattfinden. „Nachhaltigkeit,
Teilhabechancen und Demokratiefähigkeit gehen dabei Hand in Hand. Denn unser
Ziel ist es nicht nur, Kinder und Jugendliche zum verantwortungsbewussten
Verbrauch zu bewegen. Vielmehr geht es im Energiesparprojekt auch darum, die
Fähigkeit zu stärken, Bedingungen zu hinterfragen, unter denen zum Beispiel
unsere Produkte hergestellt werden. So wird Engagement angebahnt, um diese
Bedingungen zu verbessern.“
Das pädagogische Angebot reicht von der Lernwerkstatt „Strom“ für die
Grundschule bis zur Lernwerkstatt „Energiewende“ für die Sekundarstufe ab
Jahrgang 9, gefördert vom Energiereferat. Wichtige Schulveranstaltungen sind
auch das jährliche Solarrennen Frankfurt/Rhein-Main in Zusammenarbeit mit dem
Stadtschulamt oder die Veranstaltungsreihe „21 Tage Zukunft“.
Den technischen Bereich decken die Schulhausverwalterinnen und
Schulhausverwalter im Fachbereich Objektmanagement zusammen mit der Abteilung
Energiemanagement des Amtes für Bau und Immobilien ab: Sie optimieren die
Heizungseinstellungen, regeln die Lüftungsanlagen bedarfsgerecht und melden
technische Probleme und Vorschläge für Optimierungen an das Amt für Bau und
Immobilen. Der „Energiecoach“ von Umweltlernen in Frankfurt unterstützt Nutzer
bei einem „Energierundgang“ durch das Gebäude, analysiert die Gesamtsituation
und gibt erste Tipps für Einsparmöglichkeiten. Zusätzlich findet regelmäßig ein
Erfahrungsaustausch der Schulhausverwaltungen und Energie-Teams statt. So
können die vielfältigen Möglichkeiten der selbstorganisierten Einsparung von
Energie durch Nutzer des Schulgebäudes ausgeschöpft werden.
„Unser Ziel ist es, junge Menschen zu motivieren, den Energie- und
Wasserverbrauch zu reduzieren und damit etwas für den Klimaschutz zu tun“, sagt
Jan Schneider, Dezernent für Bau und Immobilien. „An den Schulen können sie
einen konkreten Beitrag dazu leisten und erfahren dabei, dass ihr Handeln etwas
bewirkt. Das Energiemanagement im Amt für Bau und Immobilien unterstützt dabei
gerne. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die 97 beteiligten Schulen haben
2019 insgesamt 3500 Tonnen CO2 und Kosten in Höhe von über eine Million Euro
eingespart.“
Die im Energiebereich aktiven Schulen sind an der erzielten Einsparung finanziell
beteiligt. Sie erhalten die Hälfte der erzielten Summe zur Verwendung an der
Schule, wobei Schulhausverwaltung sowie Schulgemeinde gleichermaßen
berücksichtigt werden. Die andere Hälfte investiert das Amt für Bau und
Immobilien in bauliche oder technische Maßnahmen zur Optimierung der
Energieeffizienz. Für ihre engagierte Arbeit im Jahr 2019 werden die Schulen
mit einem symbolischen CO2-Zertifikat gewürdigt.
2020 lagen durch die Corona-Pandemie an den Schulen besondere Bedingungen vor,
die im Energiesparprojekt berücksichtigt werden sollen. Die vielfältigen
Bemühungen sollen auch in Zeiten coronabedingten Stoßlüftens und intensiven
Händewaschens gewürdigt werden, um die hohe Motivation zu erhalten.
Nähere Informationen zum Energiespar-Projekt an Frankfurter Schulen finden sich
unter http://umweltlernen-frankfurt.de/EnergieExternal Link und
unter https://energiemanagement.stadt-frankfurt.de/External Link Menüpunkt „Erfolgsbeteiligung Nutzung und Betrieb“ im Internet.