Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne

Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne

Schutzgebiete

Naturschutzgebiet Schwanheimer Düne

Sand, Silbergras und knorrige Kiefern

Die Schwanheimer Düne ist seit 1984 Naturschutzgebiet. Offene Sandflächen, Silbergras und knorrige Kiefern erinnern an ferne Meeresküsten.

Schwanheimer Düne
Schwanheimer Düne © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

Die Natur

In der Schwanheimer Düne müssen Hunde angeleint sein
Schwanheimer Düne © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Cop


Landschaft

Die Schwanheimer Düne ist eine der wenigen Binnendünen Europas. Sand, Silbergras und knorrige Kiefern prägen die Landschaft, aber auch Streuobstwiesen und Teiche gehören dazu. Auch wenn die Düne nicht besonders groß ist, so fühlt man sich doch ans Meer versetzt. 

 

Tiere und Pflanzen

Auf dem sandigen Boden entwickelte sich die noch heute anzutreffende typische Pflanzengesellschaft einer Binnendüne, die Silbergrasflur. Diese ist außerordentlich selten und ökologisch kostbar. Zu ihren Vertretern zählen Silbergras, Bauernsenf und die rosa blühende Sand-Grasnelke.
Auch die Vogelwelt bietet Außergewöhnliches, so sind hier Neuntöter, Grauspecht und der gelbe Pirol zu hören. Ein beliebter Sommergast sind auch die Nachtigallen, die manchmal um die Wette singen. Wegen der vielen Teiche fühlen sich hier auch die streng geschützten Kreuzkröten und Wechselkröten wohl.

 

Steinkauz
Steinkauz © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Werner Peter, HGON

 

Streuobstwiesen

Man mag schnell denken, das Schutzgebiet endet mit dem Bohlenweg. Falsch: die Hälfte nehmen die Streuobstwiesen ein, die zwischen dem sandigen Bereich (Bohlenweg) und dem Kelsterbacher Weg liegen. Viele alte Obstbäume wachsen auf den Wiesen und geben ein malerisches Bild ab, im östlichen Teil werden sie von beeindruckenden Eichen abgelöst.

In manchen Bäumen kann man lange Rohre erkennen. Das sind die Brutplätze der kleinsten Eule Deutschlands, dem Steinkauz. Im Frühling kann man ihn abends rufen hören.

Der Bau des Bohlenwegs erfolgte ohne große Geräte
Der Bau des Bohlenwegs erfolgte ohne große Geräte © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Cop

 

Holz-Bohlenweg
Durch das Zentrum der Düne führt ein etwa 400 Meter langer Bohlensteg, gebaut aus langlebigem Edelkastanienholz. Er hilft, die dort wachsenden empfindlichen Flechten vor Tritten zu schützen. 1999 wurde er auf Anregung des Bunds für Umwelt und Natur Deutschland errichtet, 2017 mit viel Aufwand auf der alten Trasse komplett neu gebaut.

 

Teiche

Durch den Kiesabbau sind im 20. Jahrhundert in der Düne fünf Teiche Internal Linkentstanden, zwei weitere liegen im unmittelbaren Umfeld. Der größte ist die Schmitt´sche GrubeInternal Link, die ebenfalls Teil des Naturschutz- und FFH-Gebietes ist. Das Wasser in den Gruben ist - ebenso wie die Dünenlandschaft - besonders nährstoffarm und kalkfrei. Das ist selten. Deshalb lebt hier zum Beispiel die besonders seltene "Armleucher-Alge".

 

Schafherde

Wenn die Natur sich selbst überlassen würde, würden hier irgendwann Brombeeren das Gebiet überwuchern. An einigen Stellen ist das schon zu beobachten. Im benachbarten Stadtwald sind ebenfalls viele Dünen vorhanden, jedoch inzwischen mit Wald bewachsen. Um dies zu vermeiden ist hier regelmäßig eine Schafherde unterwegs.

 

Schafe in der Schwanheimer Düne
Schafe in der Schwanheimer Düne © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

 

Pflege

Alles, was die Schafe nicht schaffen, muss das Forstamt Groß Gerau im Auftrag des Regierungspräsidiums Darmstadt erledigen. Außerdem ist der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - Frankfurt-Südwest External Linkfür die Schwanheimer Düne zuständig. Die Pflegepläne und weitere Infos zum Naturschutzgebiet kann man auf dem Hessischen Naturschutzinformationssystem NaturegExternal Link einsehen.

 

Landschaftslotsen

In der Schwanheimer Düne sind im Auftrag des Regierungspräsidiums Landschafts-Lotsen unterwegs, ähnlich wie am Alten FlugplatzInternal Link. Sie informieren über die Natur und die Regeln, die zu ihrem Schutz erforderlich sind.

 

Regeln in der Schwanheimer Düne

Sowohl die sandigen Silbergrasfluren als auch die Streuobstwiesen sind kostbare und seltene Lebensräume. Tiere und Pflanzen reagieren empfindlich auf Störungen. Damit sie noch lange erhalten bleiben können, ist das Einhalten von folgenden Regeln erforderlich:

  • Wege nicht verlassen (siehe Karte zum Downloaden weiter unten).
  • Hunde müssen an die Leine.
  • Pflanzen nicht pflücken.
  • Lagerfeuer und Drohnenflüge sind streng verboten.
  • auf dem Holz-Bohlenweg müssen Fahrräder geschoben werden.

 

Schwanheimer Düne - Schild mit Naturschutzregeln
Schwanheimer Düne - Schild mit Naturschutzregeln © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Ingrid Wentzell

Geschichte

Silbergras ist typisch für die Schwanheimer Düne
Silbergras ist typisch für die Schwanheimer Düne © Stadt Frankfurt am Main , Foto: Stefan Cop

 

Aus der Eiszeit

Die Düne entstand nach der letzten Eiszeit aus Sanden, die aus dem Flussbett des Mains vom Winde verweht wurden. Anschließend wuchs ein Wald darauf. Im vorletzten Jahrhundert rodeten Bauern den Wald und legten Wiesen mit Kirschbäumen an. Mehrere Trockenperioden beendeten diese Versuche in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Düne lag brach und begann sogar zu wandern. Zwischen 1882 und 1890 "strandete" sie dann an ihrer jetzigen Stelle. Die Düne wurde in jüngerer Zeit zum Sand- und Kiesabbau benutzt, wie an den Teichen Internal Linknoch zu erkennen ist.

 

Schutzgebiet

Das Land Hessen wies die Düne 1984 als Naturschutzgebiet aus. Seit der Erweiterung im Jahr 2002 umfasst das Schutzgebiet 58,5 Hektar. Seit 2003 ist es auch als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet nach Europäischem Recht geschützt. Den Bohlenweg baute die Projektgruppe GrünGürtel Internal Linkder Stadt Frankfurt am Main mit finanzieller Unterstützung von Infraserv Höchst.

 

Schwanheimer Düne mit Schafen in Streuobstwiese
Schwanheimer Düne mit Schafen in Streuobstwiese © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Eva-Maria Hinrichs

 

 

Service

Schwanheimer Düne - Karte
Schwanheimer Düne - Karte © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stadt Frankfurt am Main, Stadtvermessungsamt und Umweltamt

 

Größe: 58 Hektar
Eingerichtet: 1984, erweitert 2003
Gastronomie: nicht vorhanden; es gibt einige Bänke, weitere stehen am Kelsterbacher Weg
WC: nicht vorhanden
Barrierefreiheit: Treppen gibt es keine, der Bohlenweg ist mit dem Rollstuhl befahrbar, die anderen Wege sind jedoch unebene Sandwege. Der Zugang vom asphaltierten Martinsweg zum Bohlenweg ist ebenfalls ein Naturpfad (etwa 20 Meter)

 

Öffnungszeiten: immer zugänglich
Eintritt: kostenfrei
Schutz: Naturschutzgebiet, Fauna-Flora-Habitat-Gebiet, Landschaftsschutzgebiet
Wichtigste Regeln: auf den Wegen bleiben, Hunde anleinen, Pflanzen nicht pflücken; Lagerfeuer und Drohnen sind verboten, auf dem Bohlenweg Fahrräder schieben.
Broschüre: Silbergras und Streuobstwiesen Internal Link
Kontakt: Regierungspräsidium DarmstadtExternal Link oder Untere Naturschutzbehörde FrankfurtInternal Link

 

Lage: Im Schwanheimer Unterfeld, zwischen Martinsweg im Norden und Kelsterbacher Weg im Süden.
Anreise: Buslinie 51 bis Haltestelle "Schwanheimer Friedhof", dann unter der großen Straßenbrücke durchgehen und nach dem Parkplatz halb links halten; etwa 500 m.
Straßenbahnlinie 10 und 11 bis Haltestelle "Bolongaropalast", zum Main hinab gehen, mit der Fähre nach Schwanheim wechseln und dann dem GrünGürtel-Rundwanderweg folgen (Fährzeiten der MainfähreExternal Link beachten); etwa 1,5 km.
Parken: Am Entree zum Schwanheimer Unterfeld gibt es Parkplätze. Hier wird die mehrspurige Uferstraße zum einspurigen Höchster Weg. Zur Düne sind es dann noch etwa 300 m auf dem Weg, der links vom Kelsterbacher Weg abbiegt.

 

Zu 30 Ausflugsziele im GrünGürtel.Internal Link

 

Schwanheimer Düne mit neuem Bohlenweg
Schwanheimer Düne mit neuem Bohlenweg © Stadt Frankfurt am Main, Foto: Stefan Cop


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